Das 2. (besondere) Treffen der VO-UserGroup Bodensee
 
Am Freitag den 26. Mai 2006 treffen sich eine respektable Schar von VO-Anhängern samt Anhängen (sprich Gattinnen und Kindern) bei Peter Artelt in Offenburg.
Selbst eine Abordnung aus der EU-freien Kernzone Europas ist vertreten. Weltoffen wie Schweizer und Liechtensteiner ja bekanntlich sind, wagen sie sich tapferen Mutes unüblich weit über Konstanz hinaus in den Schwarzwald-Raum.
Hier ein ganz besonderer Dank an Peter für das ideenreich gestaltete Programm. Unser aller Dank geht aber auch an Peter's bezaubernde Ehefrau Brigitte für die charmante Bewirtung. Peter wird sie -wie er uns hoch und heilig versprochen hat- mit einem programmierbaren WT für ihre Arbeit mit uns belohnen.Nach einem kleinen Begrüssungs-Schluck auf Peter’s Terrasse geht es dann weiter zu einer sogenannten Straussenwirtschaft (http://www.weingut-becker-ortenberg.com/strausse.htm).
Dort angekommen,  beschäftigen wir uns intensiv mit den angebotenen Speisen und Getränken. Während -wie im Bild ersichtlich- anfangs die Weingläser noch ordentlich gefüllt sind,...
...leeren sich diese und deren Inhalt ergiesst sich nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren langsam aber kontinuierlich in andere  Gefässe. Man nennt diese Gefässe auch Arterien.
Wen wunderts also, dass die Stimmung immer besser wird bis wir schliesslich wieder in Peter's Heim landen, wo wir ausführlich über die drei meist geliebten Themen heiss diskutieren, als da wären die EU, die EU und die EU.

Na ja, auch das Thema 'Neuer Wäschetrockner' für Peter's Ehefrau wird kurz besprochen.

Am folgenden Samstagmorgen treffen wir uns vor dem http://www.schulmuseum.zell-weierbach.de.

Zugegeben, einige haben ein recht ungutes Gefühl. Schliesslich hat ja auch keiner seine Hausaufgaben gemacht, richtig ausgeschlafen ist auch keiner, also die alltägliche Situation aus unserer Schulzeit !

Wer sich also eine Stunde lang in die Zeit von 1902 zurückversetzen möchte, eine Schulstunde erleben möchte, wie dies -je nach Alter- unsere Eltern, Gross-Eltern oder gar Urgross-Eltern über sich ergehen lassen mussten, dem sei dieser Ort wärmstens ans Herz gelegt.

Nach den sehr interessanten Ausführungen über die damals verwendeten Schul-Materialien geht's ab ins Klassenzimmer, wo  der bis anhin sehr freundliche, (übrigens ehemalige Lehrer von Peter Artelt) sich zur Respekts-Person verwandelt, die geltenden Schul-Regeln erklärt und auch allen das einseitige DU anbietet.

Also hier kurz die Regeln:
Zackiges Aufstehen, wenn der Herr Lehrer den Raum betritt. Die Dummen sitzen hinten, die Gescheiten vorne.

Warum wohl die vorderen Plätze frei bleiben ????

Noch bevor die Schulstunde richtig beginnt, erhält unser Präsident eine Tracht Prügel, weil er -schusselig wie er ist- bereits das Wasser zum Waschen der Hände auf den Fussboden leert.

Na ja, das wäre erstmals über-standen, denken erleichtert alle anderen.

Der Herr Lehrer spricht das Morgengebet.

Um ehrlich zu sein, wir sind heilfroh um die Unterstützung einer anderen Teilnehmergruppe ziemlich betagter Damen und Herren, die das Morgengebet -alle Achtung- ohne Stottern hersagen können. Das Morgengebet wäre sonst zum Monolog verkommen.

Nach dem Morgengebet ist das Fach Religion angesagt: Die 10 Gebote.

Dabei outet sich Pater Artelt als völlig  Religions-unbegabt. Er kann nicht ein einziges Gebot aufsagen, also weder das fünfte, das sechste, das siebte und auch das achte nicht.

Ja, Peter man kann auch ZU anständig sein.

Also erhält er die 'Esels-Kappe', die er sich auf den Kopf stülpen muss und zusätzlich darf er auch in der 'Esels-Bank' Platz nehmen.

Damals, also 1902 hätte er mit diesem Kopfschmuck nach Hause laufen müssen! Da wäre ihm das Lachen wohl vergangen!

Aber auch Markus Feser muss vor die Klasse auf die Knie!

Was hier nicht sichtbar ist: Unter seinen Knien liegt ein scharfkantiges Holzstück, was dem Komfort damals wie heute nicht gerade zuträglich gewesen sein dürfte!

Zur Strafe muss er -immer mit dem Stock über seinem Kopf- laut von 20 rückwärts zählen, bis er bei sich selbst, also bei der Null angelangt ist.

Dass ihm dabei ein mathematisch nicht ungebildeter Kollege falsch einflüstert, ist zwar lustig, aber trotzdem unfair.

Na ja, falsche Freunde sind ja auch Freunde!

Der Dummkopf der Klasse, also Peter hat wieder was ausgefressen und ist jetzt nach unserem Präsidenten bereits der Zweite, der eine Tracht Prügel erhält.

Also alles in Allem, ein herrlicher Spass und lehrreich dazu.

Dann aber wird's ernst.

Gleich neben dem Schulhaus befindet sich -welch prächtige Idee- die Winzer-Genossenschaft  Zell-Weierbach http://www.zeller-abtsberg.de

Da werden uns gar treffliche Tropfen aus dem Hause kredenzt. Manch einer kommt in die Versuchung, den eh schon fast leeren Weinkeller daheim mit etwas aus diesem Hause zu ergänzen.

Also einmal angenommen, man würde die beiden Tische etwas nach hinten schieben, man könnte direkt ein kleines Zelt aufstellen und sich hier einquartieren.

Mit einem angemieteten Bus fahren eine kurze Strecke über den Rhein ins Elsass nach Strassburg.

Wir stellen einhellig fest: Strassburg ist eine Reise wert!

Wussten Sie übrigens, dass das Strassburger Münster von 1625 bis 1874, also rund 250 Jahre lang das höchste Gebäude der Erde war?

Während die einen zwecks körperlicher Betätigung, geistiger Erbauung oder ganz profan zur Erweiterung des Horizonts viele, viele Stufen zum Münster emporsteigen...

...finden andere wunderschöne Futterplätze, welche ebenfalls -wenn auch auf andere Art- zur Meditation einladen.

Ach ja, ein zweites Zelt müsste man haben!

Ein Kunstwerk, das sicher nicht nur das Auge sondern auch den Gaumen erfreut!

Auch hier ein Kunstwerk:

Was man mit Essig und Öl alles machen kann!

In den vielen Gassen und Strässchen, in Hinterhöfen gibt's beim Bummeln so viel zu entdecken.

Viele Schaufenster sind mit allerlei gefüllt, Schönes, Hässliches, Kitsch und Tand.

Wo ist den unser Präsident wieder geblieben?

Ach, da ist er ja, aber man muss schon genau hingucken!

Das älteste erhaltene Gebäude von Strassburg, das Haus 'Kammerzell' aus dem Jahre 1467.

Aber auch solche, nicht ganz so alte, dafür aber angeschriebene Häuser sind durchaus von Interesse, aber halt: Davon später!

Vorerst müssen wir den Appetit mit einer Bootsfahrt durch die Stadt fördern.

Dabei sehen wir nicht nur die Stadt aus anderer Perspektive, sondern wir sehen auch die vielen Gebäude wo Europäische Politik produziert wird.

Ob wohl die Transparenz der Gebäude-Architektur mit der Transparenz der darin gemachten Politik einhergeht?

Peter führt uns zu den schönsten Plätzen, die Strassburg zu bieten hat.

Wer denkt da nicht an Goethe:

"Werd' ich zum Augenblicke sagen:
Verweile doch! du bist so schön!"

Malen müsste man können!

Hier unsere Gruppe bei wehmütiger Betrachtung der Kinder auf dem Karussell.

Nun aber rein ins lukullische und bachantische Vergnügen, bereits läuft einem das Wasser im Mund zusammen.

Na, zuviel versprochen?

Filet mit Pfifferlingen! Mal ganz ehrlich: Zum Reinbeissen!

Ein Anhaltspunkt zur Grössenordnung:
Man kaufe sich einen 24 Zoll-Monitor und betrachte das Bild im Vollbild-Modus. Das kommt so ungefähr hin.

Viel hätte nicht gefehlt und die hätten angefangen zu singen.

Aber angesichts der kläglichen Gesangstunde in der Schule wäre es wohl ein Affront gegen die anderen Gäste gewesen.

Also lieber auf das Dessert konzentrieren.

Vollen Bauches und vollen Kopfes rollen die Teilnehmer durch die nächtlichen Gassen zum Bus...

..und werfen einen letzten Blick auf den nächtlichen Fluss.

Strassburg, wir kommen wieder!

Ein ganz herzliches Dankeschön an
Peter Artelt